93. DV des Bündner Bäuerinnen – und Landfrauenverbandes in Ilanz

Die diesjährige Delegiertenversammlung stand ganz unter dem Zeichen der Verabschiedung der zurücktretenden Präsidentin Astrid Derungs aus Surcasti und der Wahl einer neuen Präsidentin.

72 Stimmberechtigte und zahlreiche Gäste, sehr oft in den Trachten der Bündner Talschaften gekleidet, trafen sich in der ersten Stadt am Rhein. Das verleiht der Tagung immer einen sehr festlichen Rahmen. Von der Sektion Fontanivas unter der Leitung von Mischela Camenisch wurden sie in der schön geschmückten Aula der Stadtschule Ilanz mit Kaffee und feinen Canapés herzlich empfangen.

Eine mit 19 Traktanden reich befrachtete Tagesordnung wurde unter der routinierten Leitung der Präsidentin im Eilzugstempo abgearbeitet. Die statutarischen Geschäfte gaben dabei zu keinerlei Diskussionen Anlass und so konnte schon bald zum Traktandum Wahlen geschritten werden. Die bisherigen Vorstandmitglieder wurden in Globo in ihren Chargen bestätigt.
Als Kandidatin für das freiwerdende Präsidium stellte sich der Delegiertenversammlung AnnaChristina Heinz aus Sufers vor. Sie wurde einstimmig und mit anschliessendem, kräftigem Applaus in ihr neues Amt gewählt.

Nach den restlichen Taktanden ergriff Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes das Wort. Sie berichtete aus der Verbandstätigkeit und betonte dabei unter anderem, dass Kommunikation mit der übrigen Bevölkerung sehr wichtig sei. Es erfülle sie deshalb mit besonderem Stolz, mit der Zeitschrift «Schweizer Familie» einen bedeutenden Medienpartner gefunden zu haben. Monatlich stehe damit dem Verband eine Doppelseite für Informationen der Konsumentinnen und Konsumenten zur Verfügung.
Selbstverständlich nutzte auch sie die Gelegenheit, Astrid Derungs für ihr unermüdliches Engagement in der Sache der Bäuerinnen und Landfrauen, aber auch der Frauen im Allgemeinen sowie in der die Landwirtschaft betreffenden Politik von Herzen zu danken.

Die Anwesenheit zahlreicher Vertreterinnen und Vertreterinnen der Bündner Landwirtschaftsorganisationen und Ämter sowie der Politik mag vermitteln, welche Bedeutung die Arbeit des Verbandes und ihrer Präsidentin für den Kanton Graubünden, die Schweiz und auch das benachbarte Ausland haben. Stellvertretend seien dafür die Dankesworte der Landesbäuerin aus dem Südtirol, Antonia Egger Mair erwähnt, die die Zusammenarbeit und den Gedankenaustausch mit Astrid Derungs und ihren Kolleginnen als äusserst bereichernd und unverzichtbar bezeichnete.

Andrea Accola

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Standing Ovation, Röteli und Tränen

Anlässlich der 93. Delegiertenversammlung des Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes in Ilanz, wurde die langjährige Präsidentin Astrid Derungs von den Mitgliedern herzlichst verabschiedet.

Zahlreiche Sektionen von Bäuerinnen und Landfrauen des Kantons Graubünden, wie auch viele geladene Gäste, folgten der Einladung zur Delegiertenversammlung des BBLV. Gastgeberin des Anlasses war die Sektion Fontanivas, unter der Führung ihrer Präsidentin Mischela Camenisch, welche mit viel Liebe und Herzblut die Mehrzweckhalle von Ilanz dekoriert und hergerichtet hatte. Bündner Persönlichkeiten wie Nationalrat Martin Candinas, Regierungsrat Marcus Caduff, Standespräsidentin Silvia Hoffmann, Präsident der Bündner Bauernverbandes Thomas Roffler, Leiter des ALG Daniel Buschauer sowie auch der Plantahof Direktor Peter Vinzens wohnten der Versammlung bei.

«Die Bäuerinnen und Landfrauen zeichnen sich aus, tragende Säulen und Vorbilder unserer

Gesellschaft zu sein, für Tradition, Kultur und Innovation» so Nationalrat Martin Candinas.

Bereits bei den ersten Worten zur letzten Delegiertenversammlung als Präsidentin, überkamen Astrid Derungs die Emotionen. Mit hörbar zittriger Stimme liess sie die Delegierten und Gäste an ihrer Gefühlslage teilnehmen und verschwieg auch nicht die Wehmut, welche sie dabei verspürt. In den vergangenen 10 Jahren setzte sie sich mit viel Engagement, Leidenschaft und Herzblut für die Bäuerinnen und Landfrauen ein. Sie ist sehr dankbar für diese Zeit, die Fortschritte und das Zusammentreffen der vielen guten Menschen, die sie in ihrem Amt kennen lernen durfte. Dabei sind auch Freundschaften entstanden, die sie nicht missen möchte. Doch wie es sich für eine starke Präsidentin gehört, führte sie souverän durch «ihre» letzte Delegiertenversammlung. So genehmigten die 72 Stimmberechtigten die Rechnung wie auch das Budget, welches Deborah Margni Blumer vorstellte. Sabine Bossard, Lehrerin und Beraterin in den Bereichen Hauswirtschaft, Agrotourismus und Direktvermarktung stellte ihre Arbeit am Plantahof vor, und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit Vereinen wie dem BBLV, dem BBV und graubündenVIVA. Wie aktiv der Verband ist, zeigte Ladina Lötscher anhand der bevorstehenden Aktivitäten, welche auch allesamt auf der Webseite des BBLV’s zu finden sind. Ausserdem stellte Ursi Stäuble per Videobotschaft die Zusammenarbeit mit dem Maschinenring in den Bereichen «offene Tür» und «Familienhilfe» dem Publikum näher vor.

AnnaChristina Heinz tritt in die Fussstapfen von Astrid Derungs

Es sind grosse Fussstapfen, in welche AnnaChristina Heinz da tritt. Ihre Erfahrung als Bäuerin, Mutter, Fachfrau Gesundheit und Logotherapeutin mit eidgenössischem Diplom, werden ihr auf ihrem Weg als neue Präsidentin zugutekommen. Zudem steht ein Vorstand hinter ihr, auf den sie in ihrem neuen Amt zählen kann. Die scheidende Präsidentin lobte diese Zusammenarbeit und ganz besonders die, mit der Vizepräsidentin Martina Lorez Casanova.

Ehrungen und Verabschiedungen

Die Ehrung «Bäuerin mit eidgenössischen Fachausweis» erhielten 10 junge Frauen, eine erlangte sogar das Diplom «Höhere Fachprüfung Bäuerin». Nach den Ehrungen der jungen Frauen, gab es noch die Verabschiedung von Peter und Lucia Küchler, dem ehemaligen Direktor des Plantahofs und seiner Frau, die wie er über 20 Jahre am Plantahof gearbeitet hat.

Zu Astrid Derungs Verabschiedung waren die Präsidentinnen der Ostschweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverbände, wie auch aus dem benachbarten Ausland, dem Südtirol angereist. Sie liessen es sich nicht nehmen, Astrid Derungs persönlich zu verabschieden und ihr für die großartige Zusammenarbeit zu danken. Ebenfalls erwies ihr die Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes, Anne Challandes, welche aus dem Kanton Neuenburg anreiste, die Ehre. Einer Erinnerung zufolge zog Astrid Derungs nach der Wahl in den Vorstand im Zug auf der Heimreise eine Flasche Röteli hervor, um darauf anzustossen. Und so wie sie das Amt antrat, schloss sie es, indem die gesamte Versammlung mit einem Röteli auf sie anstiessen liess. Mit einem gemeinsam gesungenen Lied, mit einem auf ihre Person zugeschnitten Text und einer Standing Ovation ist sie nun von der Präsidentinnen Bühne zurückgetreten.

 

Erica Hartmann